Es gibt Tage, da steht man am Morgen auf und weiß direkt:
Dieser Tag wird eine Herausforderung.
Der erste Kaffee steht vor mir und "leider" auch die ersten Nachrichten des Tages. Die letzten Wochen waren medial schon sehr anstrengend, Frankreich, der Terror, der Hass. Nun auch noch Wien. Die Nachrichten alleine sind ja schon schlimm genug, noch schlimmer allerdings sind die Kommentarspalten dazu. Aus den allermeisten Ritzen dort quillt blanker Hass.
Wortgewordene Menschenverachtung.
Worte werden zu scharfen Waffen.
Meinungen werden zu Glaubenssätzen stillisiert.
Beifall von zu vielen Seiten gegeben.
Fast schon ist man gewillt, den Glauben an die Menschheit und die Welt zu verlieren; doch mit einem Mal sieht man einen bekannten Namen in der Kommentarspalte.
Es ist einer der dagegen hält, nicht bevormundend sondern mit einem Gegenkonzept, dem Konzept von Liebe. Seine Worte sind mächtige Worte, ganz besonders wegen der mitschwingenden Sanftmütigkeit darin.
Sanftmut und Liebe in all dem niedergeschriebenen Hass dieser einen Kommentarspalte.
Es sind gute Worte. Worte, die mich sofort wieder aus meinem Zweifel befreien.
Manchmal sind es genau diese kleine Momente und Sequenzen die es als Gegenkonzept braucht.
Gute und klare Worte, ein freundlicher Moment zwischen Fremden.
Ein Wort von Liebe inmitten des ganzen Hasses.
Mir hilft so etwas, um mich sofort wieder zu erden.
Denn all das mündet in die folgenden Worte und lässt mich immer wieder neu hoffen:
"Von guten Mächten treu und still umgeben..."
Lasst uns alle miteinander doch auch ein Botschafter guter Worte sein. Gute Worte, gemeinsam gebündelt, werden so zu mächtigen Botschaften.
Gute Worte brauchen wir alle, besonders in solchen Zeiten, in denen der Hass seine Saat sät.
Denn Worte verbinden, gute Worte allemal.
Connection lost?
Von wegen!
Ach, wenn unser eigener Glaube nur viel größer wäre...
Foto ©Sascha Nikolas Berger
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