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  • AutorenbildSascha Nikolas Berger

Fastenzeit III - Stille

Ich bin ruhiger geworden, stiller.

Ich habe gelernt, besser hinzuhören, deutlich mehr wahrzunehmen.

Mir ist es bislang gut gelungen, den Worten meines Gegenübers nicht automatisch meine Wertung überzustülpen, sondern seine Worte stehen zu lassen und nicht sofort zu deuten.


Dabei ist auch noch etwas weiteres geschehen.

Ich habe in den letzten Wochen einen neuen Zugang zur bewussten Stille gefunden. Vor kurzem dachte ich noch, diese Unruhe, diese Geschwindigkeit, diese Hektik sei normal, gehört zum Leben dazu. Ich war ein Teil von ihr, als Getriebener aber oftmals auch als Treibender.


In der bewussten Stille habe ich einen anderen Blick auf diese Welt gefunden.

Die unendliche Fülle um mich herum wieder neu und anders wahrgenommen.

Ich sehe die Dinge allesamt mit anderen Augen.

Mir gelingt es zunehmend besser, die Verbindung von allem und allen zueinander zu sehen und zu verstehen.


Ich habe in der Stille gelernt,

meine Umgebung sensitiver wahrzunehmen,

die anfängliche Unruhe in der Stille zu ertragen.

Viele Fragen und Schlagworte, Sätze und Fragmente sind in dieser Stille auf einmal sehr laut in meinem Kopf geworden. Dieses zu kanalisieren, zu sortieren war anstrengend, aber auch das ist mir gelungen.

In die Stille hineinzuhören klingt im ersten Moment ein wenig paradox, aber es lohnt sich.


Ganz tief in mir höre ich etwas.

Ich kann es noch nicht wirklich deuten, schon gar nicht alleine.

Aber weiterhin hinhören kann, will und werde ich.

Ganz aufmerksam, in bewusst gewählten Momenten der Stille. Denn in dem Lärm der vorangegangenen Zeit wurde zu vieles immer wieder übertönt. Ach, wenn mein eigener Glaube nur viel größer wäre...

Photo © Sascha Nikolas Berger

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