Vierzig Tage liegen vor mir.
Tage, an denen ich mich vorbereiten kann.
Tage, an denen ich über die Bedeutung all dessen nachdenken kann.
Tage, an denen ich mich hinterfragen kann.
Tage, an denen ich mir Gedanken machen kann.
Vor mir steht ein kleines Schälchen mit Asche.
Ich hatte es mir gestern bereits ganz bewusst an meinen morgendlichen Platz gestellt.
Als Erinnerung, als Einstieg. Dennoch bin ich heute Morgen ein wenig überrascht, welchen Fokus dieses Schälchen Asche auf sich zieht.
Vor mir steht ein kleines Schälchen mit Asche.
Die Reste eines vormals blühenden, grünen etwas.
Symbolisch steht das Ende meines Lebens in diesem Schälchen vor mir.
Denn eines Tages wird von meinem Körper auch nicht mehr übrig bleiben als jener Staub vor mir.
Vor mir steht ein kleines Schälchen mit Asche.
Erinnerung an die Vergänglichkeit.
Vergänglichkeit meines Lebens,
meines Handelns,
meines ganzen Seins.
Vor mir steht ein kleines Schälchen mit Asche.
Fragen tun sich auf. Fragen nach dem Leben und dem Tod. Besonders dieser Tage, an denen ganz in unserer Nähe wieder Menschen in einem elenden Krieg sterben müssen und wir die eigene Hilflosigkeit erleben. Vor mir steht ein kleines Schälchen mit Asche.
Der Blick geht weit über die Asche, weit über den Tod hinaus,
eine Aussicht auf Kraft schimmert am Ende des Gedankens.
Vor mir steht ein kleines Schälchen mit Asche.
Das Hirn fängt an zu rattern.
Die Seele übernimmt die Gedanken.
Ruhe kommt an, Tiefe öffnet sich,
Hoffnung kommt in Sicht. Vor mir steht ein kleines Schälchen mit Asche...
Photo © Sascha Nikolas Berger
댓글