Golgatha. Hammerschläge. Metall frisst sich durch menschliches Fleisch.
Unfassbare Schmerzen.
Kaum vorstellbar.
Die Hände werden durchbohrt von Nägeln.
Schlag auf Schlag. Grausam und unerbittlich. Hände, die unlängst erst noch segneten, Menschen berührten und heilten, nun gebrochen. Da liegst Du.
Angeschlagen, im wahrsten Sinne des Wortes.
Die Menschen schauen zu,
sehen die gesamte Grausamkeit welche über dich ausgeschüttet wird.
Sie wollen das du leidest,
sie wollen deinen Tod.
Sie wollen diese Hände, die so viel Gutes vollbrachten, aus der Welt schaffen.
Es geht dem Ende entgegen.
Ich schaue auf diese Szene und stelle mir wieder Fragen:
Schaffe ich es in meinem heutigen Dasein, stellvertretend für dich, deine Hände zu sein, ihre Aufgaben zu übernehmen, deinen Dienst fortzuführen?
Höre ich diesen Auftrag oder überhöre ich ihn?
Bemühe ich mich, ein Segen für andere zu sein?
Versuche ich mit meinen Händen Menschen zu berühren, zu verbinden? Versuche ich dort Heil zu bringen, wo ich es könnte, oder schlage nicht vielmehr auch ich andere Menschen manchesmal sprichwörtlich ans Kreuz?
Wie oft ist mir schon ein böses Wort über die Lippen gerutscht, habe ich finstere Blicke verteilt?
Bin ich mir dessen immer bewusst?
Habe ich mich und meine zerstörerische Seite immer unter Kontrolle? Ach, wenn mein eigener Glaube nur viel größer wäre...
Foto © Sascha Nikolas Berger
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