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  • AutorenbildSascha Nikolas Berger

Vom Kleinen ins Große

Wir Menschen sind manchmal einfach nicht zu verstehen. Eine Mund-Nasen-Maske. Tja, da liegt sie nun. Vor kurzem noch getragen in dem Bewusstsein, andere und sich selber ein wenig zu schützen; ein Ausdruck von Fürsorge und von Achtsamkeit. Besonders dieser Tage, wo die "Leugner und Verweigerer" rund um Corona einen ordentlichen Raum fordern, ist die Maske über ihre Schutzwirkungen hinaus auch noch ein deutliches Zeichen einer solidarischen Haltung. So weit so gut. Aber warum hören Solidarität, Fürsorge und Achtsamkeit auf einmal dann auch wieder auf?

Warum kommt man auf die Idee, seinen Müll einfach in die Landschaft zu werfen? Hier auf dem Foto ist es "nur" eine Maske, gehe ich aber offenen Auges durch die Stadt, wird mir fast übel. Überall liegt Müll; alte Batterien, Ölkanister, Hausmüll, Getränkebecher, alte Taschentücher, Kippen, Bonbon-Papier, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Kaum ein Straßenzug, kaum eine Grünfläche auf der nichts zu finden ist. Frei nach dem Motto: Irgendwer räumt es schon weg - aus den Augen aus dem Sinn. Und ja, beim kritischen "darüber nachdenken" ertappe ich mich in etlichen Situationen dabei, wie ich selber sorg- und achtlos agiert habe. Ich könnte jetzt ein Beispiel nach dem anderen aneinanderreihen, von Straßen zu Städten, von Städten zu Ländern, von Ländern zu Kontinenten und Gesellschaften. Egal wo wir dieser Tage hinsehen, es wird nicht besser. Wir verbrauchen und ruinieren unseren Planeten auf vielfältigste Weise. Etliche Wissenschaftler warnen uns seit Jahrzehnten. Ihre Worte hören wir wohl, nur Taten lassen wir selten oder nur in geringem Ausmaß folgen. Staaten rauben weiterhin Böden aus, Wälder brennen, es benötigt Platz für Monokulturen und Weideflächen. Die Wirtschaft muss produzieren, die Schlote müssen rauchen, das war schon früher so, das haben wir schon immer so gemacht. Wir fliegen für ´nen Appel und ´n Ei um die Welt, die daraus folgende Belastung für Mensch und Umwelt? Egal! Wie gesagt, das haben wir schon immer so gemacht. "Das haben wir schon immer so gemacht", ist übrigens retrospektiv scheinbar ein Leitsatz fast aller bislang untergegangener Kulturen, aber dies sei nur kurz am Rande erwähnt. Wir Menschen benehmen uns auf "unserem" Planeten wie die wilde Wutz und vergessen dabei, dass wir nur diesen einen haben. Als Christen glauben wir daran, dass uns die Erde als Schöpfung Gottes überlassen wurde. „Gott, der Herr, nahm also den Menschen und setzte ihn in den Garten von Eden, damit er ihn bebaue und hüte!“ (Gen 2,15). Von Ausbeuten, von Raubbau, von Zerstörung steht da nichts. Die Quittung dafür bekommen wir, früher oder später. Wenn wir so weitermachen und nicht endlich die Kurve bekommen, wird man das kaum noch rechtfertigen können. Aber wir werden uns dafür rechtfertigen müssen. Es wird endlich Zeit, dass wir das Göttliche in uns und um uns herum wieder sehen und begreifen. Es würde helfen. Ach, wenn unser eigener Glaube doch nur viel größer wäre...

Foto © Sascha Nikolas Berger

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