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  • AutorenbildSascha Nikolas Berger

Wenn aus Wut am Ende doch Mut erwächst...

Heute ist mein Lesetag, abseits der mich sonst derzeit beschäftigenden Lehrbriefe.


Die Nachrichtenlage zum Zustand der katholischen Kirche in den letzten Tagen war und ist erschreckend und schmerzhaft. So verwundert es mich dann nicht, dass sich das Thema auch in meinen Lesetag "geschlichen" hat.


Auf der einen Seite spüre ich so etwas wie Wut in mir, Entsetzen, Zorn über die systemische Gleichgültigkeit, die Empathielosigkeit den Opfern gegenüber; fast lässt es mich Zweifeln und auch persönlich Verzweifeln.


Gleichzeitig aber spüre ich auch den Geist der Veränderung, spüre den Mut, den Einzelne in kleinen Schritten wagen, auch wenn ihnen ein eisiger Wind aus mancher Ecke entgegenweht.


In all dem Schmerz, in all dem desolaten Zustand spüre ich ein kleines Körnchen Hoffnung. Denn es wird sich vieles verändern, es muss sich verändern, sowohl personell als auch in Gestalt. So langsam verstehe ich die noch tiefer liegende Bedeutung einer These meines Bischofs, Peter Kohlgraf:

"Eine uns geläufige Gestalt von Kirche stirbt, so drastisch muss man es sagen. Und eine neue Gestalt, die tragfähig ist, hat noch nicht Gestalt angenommen." So ein sezierter Satz klingt erst einmal hart. Anfangs las ich ihn auch immer nur in Verbindung mit dem "Pastoralen Weg" hier in Mainz. In den letzten Tagen jedoch, ist mir dieser Satz noch ein paar mal häufiger begegnet.

So hart Bischof Peters These erst einmal klingen mag, mir erscheint sie mittlerweile unabdingbar.


Denn überall dort, wo Kirche weiterhin ausgrenzt, dort wo niemand Verantwortung übernimmt, dort wo stattgefundenes Leid relativiert wird und weiterhin stattfinden kann, dort fasst der Tod bereits Fuß.

Aber wie schon erwähnt, noch aber schwingt auch Hoffnung für mich mit.

Hoffnung auf Veränderung und Erneuerung.

Zu dieser Veränderung sind wir alle aufgerufen und stehen gemeinsam in Verantwortung.


Mit Mut, Aufrichtigkeit, offenem Kopf und einem, den Menschen zugewandten Herzen kann es gelingen. Unser Auftrag: Die Wut in Mut verwandeln. Keine Ausreden mehr! Dann können wir wieder gemeinsam...


... Wachsen im Glauben.





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