In unserem Leben hören wir viele Sätze. Sätze, manchmal sind sie scharf wie ein Schwert. Sätze, die einen Menschen ins Stolpern bringen können.
Sätze, manche von ihnen können jedweden Schwung aus einer Diskussion nehmen, können auf einem eingeschlagenen Weg wie ein Vollstopp wirken.
Besonders in Sachen Gott und unserem Glauben hören wir häufig Sätze wie:
"In der Bibel steht aber geschrieben..."
"Wir in der Kirche sind aber der Meinung..."
"Das haben wir schon immer so gefeiert, daher auch..."
"Du kannst, Du darfst, Du sollst dieses oder jenes nicht..."
"Das wird der Herr nicht ungestraft lassen..."
In solchen Sätzen ist nichts Positives zu spüren, im Gegenteil, etliche von solchen Sätzen können einem wahrlich Angst machen. Solche Sätze, in frühen Lebensjahren in das kindliche Hirn gehämmert, manifestieren sich.
Wen wunderst es also, dass sich beim Thema Gott gerne auch das Gefühl von Angst dazwischen mischt. Keiner von uns hat gerne Angst, keiner von uns fühlt sich gerne bedroht. Unsere Reaktion auf dieses Gefühl ist mehr als verständlich. Zu gerne entziehen wir uns solch einer Situation, verstecken uns. Das Spiel mit der Angst hat eine Jahrtausende alte Tradition.
Ich möchte aber keine Angst vor meinem Gott haben.
Ich möchte ihn als einen guten Weggefährten in meinem Leben wissen, als einen guten Ratgeber, einen verlässlich kritischen, aber liebenden Gott. Dazu muss ich meine eigenen Erfahrungen mit ihm machen. Daher versuche ich, mich von negativen Sätzen zu lösen. Tradition - Sätze - Manchmal scharf wie ein Schwert
Gesetze - Sätze - Können einen Menschen ins Stolpern bringen
Institution - Sätze - Können manchmal jedweden Schwung aus einer Diskussion nehmen
Sprache - Sätze - Können wie ein Vollstopp wirken Ich öffne mich ihm, lasse meine Angst weiterziehen. Kurzum, ich vertraue ihm und geh ihm entgegen, so wie ich bin, egal was die anderen sagen. Guter Gott,
hier bin ich, mit all meinen Eigenschaften, positiven wie negativen, mit all meinen Talenten und auch all meinen Fehlern, Ecken und Kanten.
Ich habe im Laufe meines Lebens viel von Dir gehört. Worte, die andere über Dich berichten. Manches erfreut mich, bringt mich zum Schmunzeln. Anderes irritiert mich, manches macht mir Angst. Wenn ich Angst habe, dann verstecke ich mich oftmals, dann bin ich nur noch die Hälfte meiner selbst. Hilf mir, meine ganz eigenen Erfahrungen mit Dir zu machen. Lass mich selber Deinen Geist spüren, weit über das Wort der Anderen hinaus. Lass Deine Güte auf mich und gerne auch durch mich wirken und hilf mir dabei, anderen die Angst vor Dir zu nehmen.
Keine halben Sachen mehr. Amen.
Ach, wenn unser eigener Glaube nur viel größer wäre...
Foto © Sascha Nikolas Berger
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