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AutorenbildSascha Nikolas Berger

Wie ich mich nach dem Donnerstag der 4. Synodalversammlung fühle?

Aktualisiert: 12. Sept. 2022

Nun, ungefähr so, wie auf dem beigefügten Bild.

Ordentlich ramponiert und beschädigt, zumindest aber wieder stabilisiert. Mit den Delegierten des Synodalen Weges möchte ich dieser Tage wahrlich nicht tauschen wollen...

Eigentlich wollte ich erst einmal eine Nacht über mein Empfinden schlafen, es wurden doch zwei. Klarer sind meine Gedanken leider immer noch nicht geworden. Der Groll ist immer noch da und ich versuche ihn wirklich unter Kontrolle zu halten. Ich versuche gut in mich hineinzuhören und der Kopf versucht dem Bauch immer wieder Erklärungsansätze zu liefern - Synodales Arbeiten im Kleinen sozusagen. Wohin es führt, vermag ich noch nicht zu beurteilen. Eine persönliche Verletzung ist bei diesem Thema auch nicht zu leugnen.

Die schallende Ohrfeige aus den Reihen der deutschen Bischöfe zum Handlungstext

„Leben in gelingenden Beziehungen - Grundlinien einer erneuerten Sexualethik“

spricht für sich und sie spricht Bände. Das Versagen des Kollegiums der Bischöfe wiegt schwer und auf uns allen.

Der Bruch innerhalb des bischöflichen Kollegiums war vermutet, nun ist er deutlich gewahr, zwar feige von denen, die ihr Visier zu einem klaren "Nein" immer noch nicht gelüftet haben, aber nun eben öffentlich im Raum stehend.

Wenn die "Nein"-Befürworter wenigstens einen Bruchteil des Mutes gehabt hätten, wie jene Menschen in "OutinChurch," - die sich mit offenem Visier in den Sturm der Meinung gestellt haben, die uns über ihr mutiges Aufzeigen deren Ausgrenzung in unserer Kirche bewusst gemacht haben, die etwas ganz wertvolles angestoßen haben, die mit einem offenen Herzen trotz all der erfahrenen Verletzungen in diesen Prozess gegangen sind - dann hätten wir zumindest über Augenhöhe und von Angesicht zu Angesicht etwas Fairness in die nötige Debatte bringen können. So bleibt nur der "schmuddelige Staub einer Vermutung" an allen Bischöfen haften. Über Glaubwürdigkeit, Aufrichtigkeit, Ehrlichkeit mag ich gar nichts mehr in diesem Kontext schreiben.

Unsere Bischöfe stecken nach diesem legendären Abstimmungstag alle gemeinsam in einem klassischen Dilemma.

Eines kann und muss man festhalten: Die Vermutung liegt nahe, dass unsere Bischöfe offensichtlich kaum miteinander zu reden scheinen, oder aber aneinander vorbei; sie scheinen sich auch kaum gegenseitig zuzuhören (ob das nun unbedingt die besten Grundvoraussetzungen für ein synodales Arbeiten sind, wage ich zu bezweifeln), denn andernfalls hätte man die Abstimmung - besonders bei diesem sensiblen Thema - wohl so nicht gewagt. Ich frage mich ernsthaft, ob die Zusammenkünfte der Vollversammlungen der Bischöfe nicht doch nur "folkloristisches Kaffeetrinken" sind? Nun liegt er erst einmal vor uns allen, der Scherbenhaufen und ich fürchte, er wird nicht ohne Folgen bleiben.

Wieder einmal gilt es zu heilen, zu versöhnen, zu verbinden. In unseren eigenen Reihen sehe ich weiterhin den Mut und den starken Wunsch und auch die Bereitschaft zur Veränderung, natürlich auch hier gegen Widerstände. Aber hier wird die Debatte meiner Meinung nach aufrichtiger geführt. Ich jedenfalls lasse mich aus meiner Kirche nicht vertreiben. Um einmal beim angefügten Bild zu bleiben - ich helfe auch gerne, aus einer Ruine wieder ein festes Haus zu bauen.

Wie unsere Bischöfe sich allerdings aus "Ihrem Sumpf" befreien wollen, ist mir weiterhin ein Rätsel. Vielleicht kann es mit einer aufrichtigen und ehrlichen Standortbestimmung eines jeden einzelnen beginnen - Bin ich mit meinen Fähigkeiten an der richtigen Stelle?

Mit "SEINER" Hilfe, mit Aufrichtigkeit sich selbst und seiner Aufgabe gegenüber, mit Demut und mit einem hörenden Herzen kann es dabei zu Antworten kommen.

Auch an diesen Antworten kann man wachsen...




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