Ein Biss ins Brot heute Morgen und in meinem Kopf explodierte ein Thema.
Sehnsucht; vieles dreht sich darum dieser Tage. Die einen haben jetzt schon bereits Sehnsucht nach dem Sommer, andere vermissen sehnsüchtig das "Ausgehen", wiederum andere suchen nach Ruhe und Frieden. Bei mir war es heute Morgen mein Frühstücksbrot.
Ich habe es ja schon einmal geschrieben, der Klassiker den ich mir ein oder zweimal im Jahr gönne: Eine Scheibe Sauerteigbrot, Butter und Rübenkraut. Ein Biss hinein und ich stehe als kleiner Bub in kurzen Hosen in der Küche meiner Großmutter, der Frau, die mir in dieser verkorksten Familie als einzige Halt gab. Eine hutzelige kleine Küche, voller Wärme und toller Dinge. Ein ganz besonderer Ort für mich. Fast schon so etwas wie ein heiliger Ort für mich. Nichts verkörpert meine Kindheit besser als dieser bitter/saure/süße Geschmack eines solchen Brotes. Dann merke ich, wie sehr ich die Gr0ßmutter vermisse, welche tiefe Sehnsucht in mir schlummert. Eine Sehnsucht nach Klarheit, nach der Einfachheit der Dinge. Eine Sehnsucht nach der Zeit, als ich mir nicht ständig selber im Weg stand, als ich den kindlichen Impulsen einfach nachging, voller Vertrauen und ohne Angst. In vier Tagen ist Heilig Abend. In diesem Jahr erleben wir alle wohl ein irgendwie "gefühlt anderes" Weihnachtsfest; mit Sicherheit einfacher, kleiner, klarer. Vielleicht hilft es ja, die Großartigkeit dessen in seiner Einfachheit wieder neu zu begreifen. Einfach zulassen;
vertrauensvoll und ohne Angst.
Ach, wenn unser eigener Glaube nur viel größer wäre...
Foto © Sascha Nikolas Berger
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