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  • AutorenbildSascha Nikolas Berger

Zwischen den Jahren...

Aktualisiert: 2. Jan. 2023

KHG Mainz - 31. Dezember 2022

A - Joh. 1,1-18

Impuls


An der Schwelle eines neuen Jahres stehend,

Altes geht und Neues kommt uns entgegen.


Eigentlich der klassische Zeitpunkt für einen Rückblick.

Aber schon wieder über Krieg, Energiekrise, Inflation reden? Schon wieder über Terror, Not und Elend?

Wieder einmal Gedanken über Falsch & Richtig aufwerfen?

Wieder über Wege, über Teilhabe, über Streitigkeiten, über Gleichberechtigung sinnieren?


Wir müßten es und es bräuchte viele Worte dafür; die fehlen mir aber langsam, ganz besonders nach diesem Jahr.


Rückblicke!

Sie scheinen einigen doch immer wieder sehr wichtig zu sein. Mir persönlich sind Ausblicke allerdings viel wichtiger als Rückblicke.


Umso erfreulicher daher für mich das heutige Evangelium.

Der letzte Tag des Kalenderjahres bietet uns mit dem Prolog des Johannes-Evangelium einen hoffnungsvollen Ausblick an, setzt den Fokus auf einen neuen Anfangspunkt.


Gleich zu Beginn schon fallen mir zwei Worte auf:


Im Anfang…


Zwei Worte, die eine starke Brücke bilden.

Eine Brücke zwischen dem was war und dem was ist/was kommt.


„Im Anfang erschuf Gott Himmel und Erde…“ [1]


So lautet es bereits im Buch Genesis und markiert für mich den Beginn unserer Beziehung mit Gott, Gott schafft unseren Lebensraum.


Und grad eben im Evangelium, da hörten wir es wieder:


Im Anfang - war das Wort und das Wort war bei Gott und das Wort war Gott.“[2]


Es gibt aber noch einen weiteren bemerkenswerten Satz darin:

„Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt…“ [3]


Auch ein Anfang; nämlich der einer ganz neuen Beziehung zwischen Gott und uns Menschen.

Gott schickt uns seinen Sohn in unsere Welt, damit wir durch ihn unseren ganz persönlichen neuen Anfang finden.


Welch starke PerspektiveGott kommt uns Menschen entgegen – Nicht im Sinne eines Kompromisses, sondern im Sinne eines tiefen Beziehungswunsches –

Er möchte uns ganz nahe sein, jedem einzelnen von uns.


Ein kaum vorstellbares Geschenk von tiefem Interesse an uns, oder nicht?


Und wie ist es im Heute?

Ich glaube fest daran, dass Gott immer noch unter uns Menschen zugegen ist, immer noch an unserer Seite ist, immer noch mit dem Wunsch nach einer innigen Beziehung zu jedem von uns spricht.


Das ganze Jahr hindurch; das sind 12 Monate oder 365 Tage oder 8760 Stunden oder 525.600 Minuten.


Gehe ich davon aus, dass wir Menschen im Durchschnitt etwa 12x pro Minute Ein- und wieder Ausatmen, ergeben sich für mich 6Millionen 307tausend und 2hundert Möglichkeiten, seiner Einladung zu folgen und ihm entgegenzugehen.


Mit jedem Einatmen kann ich Gott tiefer in mein Leben holen, mit jedem Ausatmen gebe ich mich tiefer in Gottes Dasein hinein.

Wenn das nicht weit über 6 Millionen gute Gründe sind, dem neuen Jahr ein wenig gelassener gegenüberzutreten!


Mit jedem Atemzug die göttliche Kraft des ANFANGS in mir wirken lassen – wunderbar.


Das lässt den menschenverantworteten Schrecken nicht verschwinden, es lässt die von uns ausgelösten Krisen und Probleme nicht mit einem Male enden, aber es gibt mir neuen Mut und neue Kraft, sich diesen in den Weg zu stellen, sie mit dem was ich kann, anzugehen.


Es gibt uns die Kraft, gemeinsam mit Gott für seine Schöpfung, unseren gemeinsamen Lebensraum einzustehen. Es nimmt der Angst die Mächtigkeit und lässt uns realistisch nach vorne blicken.


Wenn wir heute Nacht zum Jahreswechsel noch einmal das Bild der Menschwerdung Gottes für einen Moment vor unsere Augen holen, wir uns daran erinnern, dass wir Menschen nach Gottes Abbild sind, wir uns neu auf seinen Beziehungswunsch einlassen und wir um Mitternacht ganz bewusst als ersten Akt im neuen Jahr tief Ein- und wieder Ausatmen, Gott also ganz bewußt in unser Leben holen, dann treten wir hoffnungsvoll in ein neues Jahr ein, mit all dem Unbekannten was es uns entgegenbringen mag.


Dann können wir das alte hinter uns lassen und einen neuen Anfang wagen, den ersten von 6Millionen 307tausend und 2hundert möglichen.


Dann haben wir die Luft, die wir brauchen beim...


...Wachsen im Glauben.



[1] Genesis 1,1 [2] Johannes 1,1 [3] Johannes 1, 14

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