Quasi Halbzeit.
Wieder Zeit für ein paar Gedanken.
Ich schaue mich sehr interessiert um und höre sehr aufmerksam zu dieser Tage.
Menschen haben sich auf den Weg gemacht in Richtung Weihnachten.
Einer ist mir in den letzten Wochen ganz besonders aufgefallen; ein Politiker in Deutschland, ein Vertreter einer C-Partei. Scheinbar hat er es nicht so ganz verstanden. Wie sonst konnte er sich in einem Interview zu folgendem Satz hinreißen lassen:
„Das härteste Weihnachten, das die Nachkriegsgenerationen je erlebt haben“
Armin Laschet
Ich frage mich, ob er das wirklich ernst meint?
Es muss wohl so sein, immerhin hat er es in einem Gespräch mit einer überregionalen Tageszeitung gesagt. Von dem Moment an zog es durch die Lande.
Natürlich kann man das so sehen wie Armin Laschet.
Allerdings mag ich auch einmal einen anderen Gedanken dagegenstellen.
Vielleicht ist Weihnachten in diesem Jahr auch endlich wieder einen Schritt näher an seinen Ursprung gerückt.
Weihnachten vor über 2000 Jahren.
Das war kein Familienfest, es war kein Urlaub in der Karibik oder in den Bergen auf einer Hütte. Es stand auch kein Weihnachtsbaum im Raume, kein üppig gedeckter Tisch, es waren auch keine glitzernden Geschenke da. Keine funkelnden Kugeln und viele Kerzen. Weihnachten vor 2000 Jahren war so ganz anders.
„Das härteste Weihnachten, das die Nachkriegsgenerationen je erlebt haben“
Wirklich?
Was genau meint Herr Laschet eigentlich sei hart daran, wenn einige von uns auf ein paar liebgewonnene Rituale und Gegebenheiten unserer "Wohlstandsblase" verzichten müssen?
Es gibt immer und immer wieder viele Menschen, die Weihnachten nicht friedlich, mit vollem Tisch, bergeweise Geschenken und lauter fröhlichen Gesichtern rund um den Weihnachtsbaum feiern können. Diesen Menschen geht es jedes Jahr so, nicht nur 2020.
„Das härteste Weihnachten, das die Nachkriegsgenerationen je erlebt haben“
Ernsthaft?
Ich würde Herrn Laschet und uns allen gerne einmal eine provokante Frage stellen:
Wer von uns ist eigentlich schon einmal hochschwanger auf einem Esel von Nazareth nach Bethlehem geritten? - Das stelle ich mir hart vor. Bist Du nicht auch der Meinung, wir können "Ihm" tatsächlich ohne das ganze Bling-Bling, den Konsum und die Völlerei gelassener begegnen?
Zwei Wochen haben wir noch,
Schritt für Schritt dem Stall in Bethlehem entgegen.
Gelassener.
Authentischer.
Inniger.
Klarer.
Ach, wenn unser eigener Glaube nur viel größer wäre...
Foto © Sascha Nikolas Berger
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