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AutorenbildSascha Nikolas Berger

Wege

Aktualisiert: 10. Nov. 2020

Unsere Wege sind unterschiedlich. Für den einen sind es kurze Wege und für den anderen lange Wege. Bei dem einen sind es zumeist gerade Wege, andere hingegen bekommen kurvige Wege; wiederum andere finden flache Wege, wohingegen ein anderer einen steilen Weg vorfindet. Allen Wegen gemein ist allerdings: Sie führen uns weiter. Schritt für Schritt und sei er auch noch so klein. Manchmal sind unsere Wege ausgeschildert, manchmal sind es aber auch verschlungene Pfade durch irgendein Dickicht. Manchmal sind es gepflasterte Wege, manchmal auch matschige Pfade. Es gibt Wege, da erkennt man die Spuren der Vorangegangenen und es gibt Wege, auf denen sieht man keinerlei Spuren. Diese vermeintlich „spurenlosen“ und „nicht ausgeschilderten“ Wege können uns manchmal ängstlich werden lassen. Ich erinnere mich noch gut daran, wie ich früher als Kind - alleine auf dem Heimweg - vor allen Dingen auf wenig vertrauten und oftmals dunklen Wegen angefangen habe, laut mit „einem imaginären“ Freund zu sprechen. Zu zweit fühlt sich das doch gleich viel besser an, zu zweit hat man weniger Angst vor dem Unbekannten. Hat als Kind immer prima funktioniert. Lange Zeit war mir gar nicht klar, mit wem ich da immer geredet hatte.

Irgendwann machte es dann mal „Klack“ - von wegen „imaginärer Freund“ - es war der, der mich auf meine Wege ruft und mich auch auf meinen Wegen ruft; es ist der, der mich schon mein Leben lang auf meinem Weg begleitet. Immer schon an meiner Seite, oftmals von mir unbemerkt, oftmals von mir verdrängt, auf die Seite geschoben, aber immer da. Er lässt sich aber nicht wegschieben, quasi aus dem Weg räumen. Er ist maßgeblicher Teil meines Weges oder auch seines Weges für mich. Auch heute reden wir noch miteinander, heute noch nimmt er mir die Angst vor unbekannten Wegen, steilen Strecken und dunklen Kurven. So kann ich getrost auf dem Weg durch das Leben weitergehen, Schritt für Schritt, Meter für Meter. Mal etwas schneller, mal etwas bedächtiger, mal in großen, mal in kleinen Schritten, aber immer mit offenen Augen und offenem Herzen. Denn das, was schon dem Josua versprochen wurde, gilt erst recht für uns. „Sei stark und mutig! Hab keine Angst und verzweifle nicht. Denn ich, der Herr, dein Gott, bin bei dir, wohin du auch gehst.“ (Jos. 1,9) Ich geh dann mal weiter, es liegt noch einiges an Weg vor mir. Ach, wenn unser eigener Glaube nur viel größer wäre...

Foto © Sascha Nikolas Berger

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