Vieles ist in meinem Leben in den letzten Monaten trotz 100% Kurzarbeit und Stillstand in Bewegung geraten, ein spannendes Gefühl, manchmal etwas anstrengend, ein anderes Mal mit unerwarteten Seitenbewegungen, immer aber nach vorne gerichtet, ein sehr positives Gefühl. Ich schöpfe Unmengen Energie und Hoffnung aus dieser Bewegung.
Auf meinem Weg habe ich allerdings auch ein sehr persönliches Thema im Reisegepäck, es begleitet mich schon ein Leben lang.
Ich hatte mir in den letzten Jahrzehnten gute Antennen gebaut, um immer dann zu reagieren, wenn sich das Thema "mal wieder anbahnte." Mit diesem Radar gelang es mir immer früh genug, dem Thema konsequent auszuweichen.
Vor einigen Wochen jedoch, da fasste ich den ganz bewussten Entschluss, nicht länger auszuweichen. Ich wollte endlich Frieden mit diesem Thema, es brauchte endlich Frieden damit; ich brauchte endlich meinen Frieden damit. Ausweichen war keine Option mehr.
So machte ich mir auch keine Pläne wie ich vorgehen wollte, ich malte mir keine Szenarien aus, wie ich mich all dem stellen wollte; ich ließ es einfach auf mich zukommen, ich habe mich einfach geöffnet und mit einem Male kam auch dieses Thema in Bewegung, vor allen Dingen in meinem Kopf. Es wurde am Ende ein sehr intensiver Brief, gefolgt von einem guten, wenngleich auch kontroversen Gespräch. Wichtig daran allerdings war die Tatsache, dass dieses Gespräch sehr wertschätzend von beiden Seiten erfolgte. Am Ende konnten wir in dem Gespräch die unterschiedlichen Positionen nicht auflösen, das war aber auch nicht der Plan. Mir war es viel wichtiger, Klarheit zu bekommen und eine Verletzung aus der Kindheit zu vergeben. Ich wollte einfach diesen Grauschleier der Verletzung und die daraus immer wieder wachsenden, vergifteten Gedanken nicht mehr auf der Seele spüren.
Der heutige Rückblick hat mir dann noch einmal bestätigt, welch ein wunderbares Gefühl es für Herz und Seele ist, wenn die Schuld mit einem Male nicht mehr wichtig ist, nicht länger im Fokus steht; wenn man aus sich heraus loslassen kann, aus sich heraus vergeben kann, der Atem wieder leicht ist.
Mit diesem leichten Atem gehe ich jetzt meinen Weg einfach weiter.
Das Ziel ist weiterhin unbekannt, es macht mir keine Sorgen, im Gegenteil, es spornt mich förmlich an, denn ich weiß mich getragen.
Wachsen im Glauben...
Photo © Sascha Nikolas Berger
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